Hab neulich eine lang erhoffte Rarität ergattert, die vom Steirischen Erzberg stammt und von der ich offengestanden gar nicht mehr geglaubt habe, dass ich mal so ein Teil mein Eigen nennen darf.
Nicht, dass es so was am Erzberg nicht mehr gäbe, aber die modernen Abbaumethoden - es wird alles in kleine Teile zersprengt - gibt's schon lange keine Neufunde mehr.

Und so war ich echt



Aber WAS ist ein "Vogelnest"

Na ja, wie's aussieht ist gleich erklärt - mithilfe eines Fotos.....


Das ist natürlich KEIN Nest aus Grashalmen oder Zweigen und es sind auch keine echten Eier

Und wird original genau SO gefunden!!!

Aber wie geht das??
Also, der Steirische Erzberg besteht aus sehr vielen verschiedenen Gesteinen unterschiedlichster Herkunft, die sind alle miteinander gequetscht, geschoben, gefaltet, gepresst und/oder durch Hitze umgewandelt worden.
In dem ganzen Durcheinander gibt's auch Schichten mit eher locker verbundenen Sedimenten, durch die Wasser dringen kann.
(Dieses Wasser ist reich an gelösten Aragonit, deshalb findet man am Erzberg auch viel braun-weißen gebänderten Aragonitsinter ("Erzbergit") oder korallenartige Ausbildungen ("Eisenblüten"))
In den lockeren Sedimentschichten tropft das Wasser in kleine Hohlräume hinein und schwemmt den feinen Sand zwischen den größeren Steinen weg, sodass die "Grube" immer größer wird.
Dabei lagert jeder Tropfen eine winzige Menge Aragonit ab, der diesen Hohlraum mit einer weißen "Rinde" überzieht.


Da, wo die Grube am tiefsten ist, war die heftigste Tröpflerei

Noch dazu waren die durch den wässrigen "Dauerbeschuss" ständig in Bewegung und so wurden sie zwar auch mit Aragonit überzogen, aber ohne miteinander zu "verkleben".

Als das Wasser versiegt war, blieben diese "Eier" dann einfach im "Nest" liegen und so findet man sie dann:


Natürlich werden diese Nester vorsichtig herausgebrochen, um solche Handstücke zu erhalten.
Ehrensache dabei ist, dass wirklich alles - Nest + Eier - im natürlichen Zusammenhang bleibt und nichts "gemischt" wird!

Solcherart Nester findet man auch in Tropfsteinhöhlen, hier nennt man die (meist mit Kallk) überkrusteten Steine dann "Höhlenperlen"!
