SENSATIONSFUND 04.11.2006
Korallenstein am Plöckenpass gefunden
Am Plöckenpass (Kötschach-Mauthen) wurde ein vier bis fünf Tonnen schwerer Korallenstein gefunden. Sein Alter wird auf 380 Millionen Jahre geschätzt.
Der Block lag wenige Meter neben der Straße
Der ein mal zwei Meter große Kalkblock mit Koralleneinschlüssen wurde westlich von Maria Schnee, wenige Meter neben der Plöckenpass-Straße entdeckt. Er wurde während der letzten Eiszeit vor vermutlich 15.000 Jahren an diese Stelle transportiert, wo er nach Abschmelzen des Eises liegen blieb.
Der Korallenstein mit Entdecker Martin Lagger-Bachmann und dem Direktor der Geologischen Bundesanstalt Wien, Hans Peter Schönlaub.
Schönlaub: "Korallen-Größe erstaunt"
Schönlaub erklärte bezüglich des Fundes: "Die Korallen sind einen halben Meter dick, diese Schicht zieht sich durch das gesamte Gestein. Es handelt sich um koloniebildende Korallen. Was mich sehr erstaunt ist ihre auffallende Größe, sie bilden Knollen von mehreren Dezimetern Größe. Das massenhafte Vorkommen auf so engem Raum ist unvergleichlich."
Nach dem derzeitigen Wissensstand handelt es sich um einen Kalkblock aus der älteren oder mittleren Devonzeit. In dieser Zeit breitete sich hier ein Flachmeer aus, das sich auf der damaligen Süderde über tausende Kilometer zwischen dem Baltikum und Nordafrika erstreckte.
Die Vorläufer der Karnischen Alpen lagen damals in tropischen Breiten, vergleichbar den heutigen Malediven, dem Roten Meer oder der Karibik. Dementsprechend herrschten im Meer ideale Lebensbedingungen für alle Arten von Tieren und Kalkalgen bis hin zu Organismen, die Riffe bildeten. Der Fundblock zeigt einen Ausschnitt aus der Lebenswelt dieser Zeit.
Austellung geplant
Derzeit lagert der Fund im Freien. Seinen endgültigen Aufstellungsort soll er aber möglichst in einem geschützten und für die Öffentlichkeit zugänglichen Raum im Rathaus von Kötschach-Mauthen finden.