Kleiner mineralogischer Wegweiser

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Felixdorfer
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Kleiner mineralogischer Wegweiser

Beitragvon Felixdorfer » Do 21. Sep 2006, 15:14

Was eigentlich ist ein Mineral?
Eigentlich alles, was auf der Erdoberfläche ausser Wasser, Luft und Erde(Humus) vorhanden ist und nicht lebt.

Man teilt die Minerale ein in Gesteine, Kristalle und Erze, die wiederum in 9 Gruppen unterteilt sind.
1. die Elemente, die eigenständig sind und keine Begleitmineralien enthalten, also sich alleine durch die Anzahl der sich gefundenen Atome und ihren Elektronen gebildet haben (Gold). Es sind dies 84 an der Zahl, von denen aber nur sehr wenige wirklich rein in der Natur vorkommen.
2. die Sulfide sind die Salze der Schwefelwasserstoffsäure (Pyrit).
3. die Halogenide sind Verbindungen der Elemente, Fluor, Chlor, Brom und Jod (Halit - Steinsalz).
4. die Oxide, es handelt sich hier durchwegs um Sauerstoff Verbindungen mit anderen Elemente. (Quarz).
5. die Carbonate, es sind da haupsächlich Verbindungen der Kohlensäure vertreten (Calcit).
6. die Sulfate, hier sind hauptsächlich Verbindungen mit der Schwefelsäure vertreten (Gips).
7. die Phosphate, hier sind hauptsächlich Verbindungen mit der Phosphorsäure vertreten (Apatit).
8. die Silikate, hier sind durchwegs Verbindungen mit Kieselsäure zu finden (Feldspäte, Glimmer).
9. Organische Verbindungen wie etwa der Bernstein.

Die Mineralien können primär, sekundär oder tertiär entstehen.
Das bedeutet, dass Mineralien mit primärer Entstehung direkt durch Erstarrung in der obersten Schicht des Magmas sich bilden.
Bei sekundärer Entstehung werden durch Verwitterung und durch Ablagerungen neue Mineralie gebildet.
Unter tertiärer Entstehung versteht man eine metamorphe Bildung unter Druck und Hitze.

Ausserdem werden die einzelnen Mineralien in Kristallsysteme unterteilt: in kubisch, tetragonal, hexagonal, trigonal, rhombisch, monoklin, triklin und amorph (was soviel bedeutet wie ohne Form).

Einfache Unterscheidungsmerkmale sind eben die Form, die Farbe (Strichfarbe), die Transparenz, der Glanz, die Härte und die Dichte.

Strichfarbe ist jene Farbe die ein Mineral auf einem weißen rauhen Porzellantäfelchen hinterlässt.

Mit der Transparenz (Durchsichtigkeit) eines Minerales wird die Lichtdurchlässigkeit bestimmt, durchsichtig, halbdurchsichtig, durchscheinend oder undurchsichtig (opak).

Beim Glanz unterscheidet man Mineralien mit
Metallglanz (Hochglanz)vor allem bei undursichtige Mineralien (Galenit)
Diamantglanz sehr starker Glanz bei durchsichtigen und durchscheinenden Mineralien. (Diamant)
Glasglanz erinnert an den Glanz des Glases. (Obsidian)
Fettglanz sieht wie der Fettglanz auf Papier aus (Serpentin)
Seidenglanz entsteht durch faserige Kristallformen (Chrysotil).

Die Härte eines Minerals nennt man Mohshärte.
Es ist eine Härteskala von 1-10 eingerichtet:
Mohshärte - Ritzbarkeit - Absoluthärte
1 Talk - mit dem Fingernagel leicht schabbar - 0,03
2 Gips - mit dem Fingernagel noch ritzbar - 1,25
3 Calcit - mit Kupfermünze ritzbar - 4,5
4 Fluorit - mit Messer leicht ritzbar - 5,0
5 Apatit - mit dem Messer noch ritzbar - 6,5
6 Orthoklas - mit Bergkristallspitze ritzbar - 37
7 Quarz - ritzt Fensterglas - 120
8 Topas - durch Rubin oder Saphir ritzbar - 175
9 Korund - durch Diamant ritzbar - 1 000
10 Diamant - härtestes Mineral - 140 000

Als letzte Möglichkeit bleibt uns dann noch das Spezifische Gewicht, welches als Dichte angegeben wird, bei der ein Stoff unter gleichen Bedingungen das gleiche Gewicht hat. Sie hängt von der Schwere der Atomkerne und Molekühle ab. Die meisten Mineralien kann man bei einer Dichte von 2-4 angesiedelt finden (Quarze, Calcit). Die höchste Dichte weisen die Schwermetalle Gold 15-16, und Platin 14-20 auf.

Hier herrscht auch Ordnung durch die Kristallgitter, die dann die Form des Minerales ausmachen.

Am häufigsten vertreten sind die Oxide, gefolgt von den Carbonaten. In der Gruppe der Silikate sind die meisten Edelsteine vertreten.

Entstehung der Mineralien: durch Erkalten der flüssigen Magma, durch Verdunsten von gesättigten Lösungen, durch Vulkanauswürfe und durch Dämpfe in Hohlräumen und Gängen. Es gibt Mineralien, die plötzlich entstehen wie der Diamant, da er hohen Druck und eine große Hitze zur Entstehung benötigt, während andere Mineralien wie etwa der Quarz sehr lange brauchen bis sich aus der gesättigten Kieselsäure Kristalle bilden.

Als Heilsteine sind aber eher selten Natursteine, Rohsteine, oder Rohkristalle in Gebrauch. Meist sind sie als Ketten, Anhänger, Pi-Scheiben oder Handschmeichler in Verwendung.

Und zum Schluß noch ein paar eigene Gedanken:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Vielfalt der Mineralien nur entstanden ist um uns an ihrem Anblick zu erfreuen. Genauso wie in der Natur für jede Krankheit ein "Kräutl" gewachsen ist, so hat uns die Natur auch mit den schönen Kristallen bedacht um ihre Inhaltstoffe in Arzneien, sowie auch durch ihre Farben und Schwingungen auf uns wirken zu lassen. Egal ob auf körperlicher-, geistiger- oder seelischer Ebene.
Es ist eben für mich nur eine Frage des Annehmens.
Liebe Grüsse
vom Felixdorfer
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Möchte gerne jedem helfen so weit es in meinem Bereich der Möglichkeiten liegt.

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Feststellen des Spezifischen Gewichtes eines Steines

Beitragvon Felixdorfer » Fr 22. Sep 2006, 05:27

Wie kann ich am schnellsten das Spezifische Gewicht / Dichte eines Steines überprüfen?

Zuerst wiegt man den Stein an der Luft. Danach nimmt man einen Behälter mit einer bestimmten Menge von destilliertem Wasser und legt den Stein hinein, danach leert man soviel vom Wasser zum Messen in ein Gefäss soviel der Stein an Wasser verdrängt hat.
So ergibt sich das Volumen des Steines. Welches man dann auf einen kdm hochrechnet.

Beispiel: ein Stein soll ein Fluorit sein mit der Dichte 3,18, das heißt ein Würfel von 10 x 10 x 10 cm wiegt 3.180 Gramm.

Mein Stein wiegt jetzt angenommen 35 Gramm. Um festzustellen, ob mein Stein tatsächlich ein Fluorit ist oder nicht, muss ich zu seinem Volumen kommen. Das erhalte ich, in dem ich das verdrängte Wasser messe.

Komme ich jetzt bei der Menge Wasser auf etwa 1,1 kcm so kann ich annehmen, dass es ein Fluorit ist.
Komme ich auf etwa 1,3 kcm so darf ich annehmen, dass man mir an Stelle eines Fluorits einen Calcit verkauft hat, der ein Spezifisches Gewicht oder eine Dichte von etwa 2,67 aufweist.


Liebe Grüsse
vom Felixdorfer
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